Freitag, 7. August 2015

Kolumne am Freitag: Halloooo "Vogerldoktor"

Als Kind kannte ich wirklich nur den Begriff "Vogerldoktor". Dass das eine blöde Umschreibung für einen Psychotherapeuten ist, wusste ich damals nicht. Mir wurde also von meiner Familie, meiner Umwelt, den Medien usw. vermittelt, dass man nur zu einem Psychotherapeuten gehen müsse, wenn man komplett verstört oder geistig neben der Spur ist.

Vor einem halben Jahr, als mir vorgeschlagen wurde, doch mal einen Therapeuten aufzusuchen, wurde mir schon anders. Ich ging doch gut mit meinen Umständen um! Ich hab meine Freunde zum Reden. Ich schlucke bestimmt nichts runter.

Und dann begann ich mit einer Freundin darüber zu sprechen, die genau die gleichen Umstände hatte, wie ich. Sie redete davon, als wär es das natürlichste. Als wären die Termine beim Therapeuten genauso easy cheesy, wie eine Gesundheitskontrolle beim Arzt. Damit meine ich... es wirkte so natürlich!




Also suchte ich mir tatsächlich eine Therapeutin. Sie schlug mir vor, wöchentlich zu kommen. Was ich aber zum einen nicht schaffe (zeitlich gesehen), zum anderen weiß ich gar nicht, über was wir wöchentlich reden sollten. Daher besuche ich sie ungefähr 2-3 Mal höchstens im Monat.



Eine Sitzung bei ihr ist tatsächlich das Natürlichste der Welt. Es ist also normal, zu einem Therapeuten zu gehen.



Und ganz plötzlich... bekomm ich rundum mit, wer nicht aller einen Psychotherapeuten aufsucht. Sogar eine ehemalige Studienkollegin von mir. Was mich wirklich sehr verwunderte, denn sie lebt doch ein perfektes Leben. Hat wohlhabene Eltern, eine Schwester, die Familie hält zusammen und ist für sich da, sie hat einen Freund, der wirklich lieb und nett ist und hat immer super Noten, sogar im Studium!
"Warum also, gehst DU zu einem Therapeuten?", fragte ich sie diese Woche.
"Nun ja, ich kann über gewisse Dinge nicht mit meinen Eltern reden. Ich schaffs irgendwie nicht."

Okay. Ziemlich simples Problem. Aber gut!




Als nächstes hör ich, dass eine Freundin meiner Schwester eine Therapeutin sucht. Dann hör ich, dass eine weitere Freundin von mir schon seit Monaten in Therapie ist.




Da frag ich mich...

was ist in unserer Welt los, dass jeder lieber mit einem Fremden über seine Probleme spricht, den er dann noch dazu, dafür bezahlen muss (!?) anstatt mit seiner Familie oder Freunden darüber zu sprechen.

Naja... wir schreiben das Jahr 2015.



♥ rawr, foxy

Montag, 3. August 2015

Kolumne am Freitag, diesmal am Montag! ;)

Oh oh! Wer hat denn da vergessen zu bloggen?? Ich! :O



Wie mir das passieren konnte? Ganz einfach. Ich fiel letzte Woche in ein tiefes Loch. Das Loch heißt "Prison Break" und ich bin wirklich ganz tief drinnen.



Nein, aber jetzt mal im Ernst. Wie schaffen es Serien, dass man so schnell danach süchtig wird?
Vor einigen Jahren als ich noch Serien wie 90210, Gossip Girl oder Sex and the City schaute, kannte ich diese Sucht nicht. Klar war ich ein großer Fan, aber nach der 3 Staffel Gossip Girl begann ich zu gähnen und hatte keinerlei Verlangen, mir weitere Folgen anzusehen.

Doch seit ich Fernsehshows wie Orange is the new black, Secret Diary of a Call Girl und Prison Break schaue, kenn auch ich diese Sucht.



Und - und - und... kennt ihr das, wenn man ein paar Folgen hintereinander geschaut hat, man schaltet das Fernsehgerät ab und fühlt sich plötzlich so, als wäre man selbst ein Darsteller in dieser Serie?! :D
Hahaha, an einem Tag sah ich 4 Verbrecher aus Prison Break in der U-Bahn oder auf den Straßen Wiens. 
Krank, oder?






Ich frag mich, wie es sein kann, dass man plötzlich süchtig wird. Sind diese Serien medienpsychologisch schon so weit, dass sie uns manipulieren können und wir nur deshalb süchtig werden? Oder hat uns Netflix & Co schon so in seiner Gewalt, dass wir gar nicht anders können, als die automatische Wiedergabe aller Folgen laufen zu lassen?


Wie auch immer.
Bestimmt sitzen wir alle in ein paar Jahren in Selbsthilfegruppen und begrüßen uns folgendermaßen:


"Hallo! Ich heiße Foxy"
Alle: "Hallo Foxy"
"Ich habe Netflix und schau gerade Prison Break.
Letzte Woche habe ich die letzte Folge von Secret Diary of a Call Girl gesehen und wusste nicht, wie es nun weitergehen sollte. Also war ich auf der Suche nach einer neuen Serie. Da fand ich sie. Auf Netflix. Prison Break. Und jetzt bin ich danach süchtig. Ich habe also meinen Stoff getauscht."



Kann man sich vorstellen oder? Kooopfkino.
Na wenigstens bleibt trotzallem meine Kreativität erhalten.




Schöne Woche ihr Lieben!
Bis spätestens Freitag


rawr, foxy ♥